Eingewöhnungsphase sucks!

Am Mittwoch war art class. Frühstücken, lunch richten, Kinder fertig machen und aus dem Haus. Kunst war von 10 bis 12 und ich bin bei ihnen geblieben. Das war ganz nett. Eine nette Lehrerin, sie hatten das Thema yellow submarine von den Beatles und haben die mit Wasserfarben gemalt, dann haben sie Geschichten gelesen, Snack gehabt und noch bisschen gespielt als sie fertig waren. Während wir dort waren, waren die Eltern ein Haus weiter vor der Bücherei und haben gearbeitet und meinen schedule geschrieben. Dann bin ich mit den Kindern auf den Spielplatz nebenan und wir sind echt ewig dort geblieben, bestimmt über 5 Stunden und denen war immer noch nicht langweilig... Da Hillary nicht wusste was wir zu abend essen konnten, sind wir Essen gegangen.

 

Am Donnerstag war dann wieder Schwimmunterricht. Morgens war ich mit den Mädels auf einem Spielplatz ganz nahe. Schwimmunterricht war dann ganz schlimm. Kora hat durchgehend geschriehen und versucht aus dem Becken zu kommen. Anni hatte am Anfang Spaß, hat sich dann aber anstecken lassen und wollte auch raus. Dann wurde uns gesagt, dass es vllt besser wäre, wenn sie uns nicht sehen, also sind wir raus. Kora hat aber immer noch durchgehend geschrien. Nach vielem hin- und her wurde dann entschieden, dass sie in die Babyklasse welchseln. Da gehen die Eltern mit den Kindern ins Wasser. Zum Abendessen gab es gekaufte Sandwiches, also hier läuft nichts von wegen "Wir wollen gesünder essen", wie sie mir am Telefon gesagt hatten...

 

Am Freitag war wieder art class, also das gleiche Prinzip wie am Mittwoch, wieder auf den Spielplatz und die Eltern arbeiteten vor der Bücherei. Nun war Hillary endlich fertig mit meinem schedule, aber erst einmal nur für die nächsten zwei Wochen. Wochenende frei, aber am Sonntag geht es zum Strand, da komme ich natürlich mit ;)

Ich hatte meine erste Fahrt auf california streets. Erst bin ich mit dem Volvo zur art class gefahren und dann bekam ich den Honda, welcher ein Van ist - yay - und das Auto womit ich am meisten fahren werde. Mensch, das Auto hat so viele Knöpfe! Von der art class bin ich dann nach San Fransisco gefahren, meine erste schlechter Eindruck dieser Stadt folgt. Mélissa startet am Samstag ihre Tour durch Kalifornien, bevor sie nach Hause fliegt. Sie war seit Donnerstag Nachmittag in einem Hostel und wir wollten uns noch einmal treffen. Nun war erst einmal etwas Verkehr, sodass es schon eine Stunde dauerte, dann machte ich 3 Minuten von Hostel einen großen Fehler: Dem Navi konnte ich nicht ganz entnehmen wie ich abbiegen sollte und fuhr halb links anstatt GANZ links, somit landete ich wieder auf der Autobahn, was nicht weiter schlimm wäre, wenn die nächste Ausfahrt nicht so unglaublich weit wegwäre! Die Autobahn führte auf eine Brücke und zwar eine endlose Brücke über den ganzen Ozean, es dauerte über 10 Minuten um an das andere Ende zu kommen. Die Aussicht war ja ganz schön, aber ich war schon leicht genervt. Dann musste ich ja alles wieder zurück und da war dann plötzlich eine Zahlstelle und ich hatte meine Tasche im Kofferraum. Also habe ich mich ganz arg entschuldigt und gesagt, dass ich zum ersten Mal da bin und dann hat der Mann mich einfach durchgelassen - puh, Glück gehabt! Dann kam ich endlich an, aber dort war weit und breit kein Parkplatz! Nach einer Weile habe ich dann Mélissa und Marie (deutsch, macht die Tour mit ihr) eingesammelt und nach einer weiteren Ewigkeit haben wir dann einen Parkplatz gefunden. Nun hatte ich zwei Stunden im Auto verbracht - wie ich das hasse! Ich glaube, ich nehme nur noch den Zug nach San Fransisco. Wir sind dann zu Target, weil Mélissa noch einen Schlafsack für ihre Tour brauchte und dann haben wir uns in einen Park gechillt bis ich dann gegen halb 12 wieder zurück gefahren bin. Es war so toll, Mélissa wieder zu sehen, ich hatte sie schon vermisst, nach nur zwei Wochen ohne sie ;) Mein erster Eindruck von San Fransisco ist jetzt nicht sehr toll, erst mal war ich gestresst und dann war das Viertel, in dem wir waren nicht schön. Zu viele Autos, zu viel Verkehr, Hochhäuser und sehr viele komische und homeless people! Wenn ich mir Bilder von San Fran ansehe, ist es aber immer wunderschön... Ich gehe mal davon aus, dass es ein paar schöne Orte gibt und downtown nicht dazu gehört.

 

So, über die Kinder kann ich inzwischen sagen, dass sie zimlich respektlos sind, sie machen was sie wollen und hören nicht mal auf die Eltern. Sie sind schlimmer als meine in Marietta. Kora mag mich nicht wirklich, sie schickt mich andauernd weg und wenn ich ihr bei etwas helfen möchte heißt es "ne, Mama soll mir helfen". Anni ist schon etwas besser, sie kommt immer her, fragt wie ich heiße und sagt dann "I love you, Carmen", das sagte sie aber zum ersten Mal nach einer halben Stunde, von daher denke ich nicht, dass man das schätzen kann. Ich hoffe sehr, dass sie noch besser werden, vielleicht klappt es besser, wenn die Eltern nicht dabei sind. 

Es ist so erstaunlich, wie anders hier alles ist. Die Landschaft voller Bergen, andere Bäume, andere Häuser, anderes Wetter (kälter und windig), die Straßen sind anders und es ist anscheinend viel strenger. Anscheinend auch bei der Fahrprüfung. Jeder blinkt beim abbiegen, sogar beim Spur wechseln und man kann nicht 5 milen schnelle fahren als erlaubt (in GA ist das ok)

 

Heute war mein erste freier Tag. Da ich weder weiß was ich machen kann, noch jemanden treffen kann, noch ein Auto habe, war ich zu Hause. Es ist scheiße, kein eigenes Auto mehr zu haben, ich brauche diese Unabhängigkeit! Die Stadt, Redwood City, wo der Zug ist, ist laut Hillary 20 Minuten zu laufen, laut google maps allerdings schon 40 Minuten. Hillary hat mich kurz durch die Stadt gefahren und ich muss sagen, dass es echt nicht schön ist. Ich vermisse mein hübsches Marietta Square. Hier gibt es keinen Square, das Zentrum besteht aus einem Ladenkomplex mit ein paar Restaurants, Läden und einem Kino. Arg viel mehr ist da glaube ich nicht.

Ich mag es gar nicht, mich hier nicht auszukennen. Ich vermisse diese Vertrautheit, zu wissen wo ich hinkann, wo gute Läden sind, wo ein Park ist, ein Kino... Mir fehlen meine Freundinnen, mein hostdad und meine drei Mädels, die Tatsache, dass ich alles über sie wusste, dass ich wusste warum sie sich wie verhalten und was ich tun kann wenn sie nicht hören. Ich habe mich schon oft über sie geärgert, aber ich mochte sie auch echt gerne! Wenn sie heimkamen und ich war schon zu Hause, kamen sie immer hoch, haben mir erzählt was sie gemacht haben... die Mädels hier interessieren sich kein bisschen für mich!

Ich habe den Tag jetzt mit meinem Blog verbracht - Gosh, dafür habe ich echt lange gebraucht, habe mir aber auch Zeit gelassen. Dann habe ich mal San Fransisco Sehenswürdigkeiten gegoogelt. Ich kann es nicht erwarten, bis Michi kommt und wir uns dann möglichst viel anschauen!

Seit gestern Abend ist Hillarys Schwester Heidi da und die beiden räumen das Haus auf, so Frühjahrsputzmäßig. Finde ich jetzt auch seltsam, ich hole doch nicht meine Schwester, um mit ihr aufzuräumen, v.a. ich als Schwester würde dafür gar nicht kommen wollen.

 

Meine einzige Freundin hier ist Kiva, die scheint mich wenigstens zu mögen. Sie läuft mir andauerndhinteher und liegt jetzt seit Stunden auf meinem Bett. ;) Wer weiß, vllt mag ich Hunde ja doch, zumindest scheinen sie mich zu mögen.

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