Miami (6.-8.4.)

All rightie, let's get started (viel nachzuholen) ;) Ich werde euch bestimmt zwischendurch sehr Leid tun, aber habt keine "Angst" beim Lesen, I'm fine und es wird sich alles zum Guten wenden, wenn ihr weiterlest ;)

 

Am Freitag war alles ein wenig kaotisch. Erich hätte mich und Mélissa zum Flughafen fahren sollen und Daniele mit den Kindern zu Hause sein. Um 5 sollten wir los, der Flug war um 7.45pm. Morgens stellt Daniele dann aber fest, dass sie um 5 einen Termin hat.

Letztendlich mussten die armen Kinder mit zum Flughafen fahren.

Dort lief dann alles gut. Wir sind gut und problemlos in Miami angekommen und mit Metro und Bus zum Hostel gefahren.

Dort hatten wir ein 4er Zimmer. Unsere eine Zimmergenossin war eine Frau, die nur spanisch sprach - also nichts mit Unterhaltungen. Auch mit der zweiten hatten wir keine Gespräche, da sie am ersten Abend bereits aus war und erst kam, als wir schliefen. Am zweiten Abend bekamen wir sie nur für etwa 15 Minuten zu sehen, in denen sie sich fertig machte um feiern zu gehen und am letzten Abend schlief sie.

Das Hostel war sehr einfach gehalten, aber keineswegs schlecht.

 

Am Samstag sind wir dann um 8 aufgestanden und haben uns fertig gemacht. Frühstück gab es draußen im Garten neben dem Pool.

Um 9 hat uns dann der Bus für die Stadttour direkt vor dem Haus abgeholt. Es ging kurz durch Miami Beach und dann über die Brücke nach Miami.

Die Erzählung über die Stadt war nicht sehr informativ, aber die Tour war gut, um mal einen Überblick zu bekommen.

Der Busfahrer war super symphatisch. Er erzählte mir, dass er 23 Jahre in Frankfurt gelebt hat und hat dann auch ein paar Sätze auf deutsch gesagt - super süßer amerikanischer Akzent. ;)

Während alle anderen aus dem Bus dann zu einer Bootstour sind, wurden wir an der Bayside abgesetzt. Dort sind wir dann circa 1,5 Stunden geschlendert und haben Souvenirs gekauft bis wir vom Bus wieder abgeholt wurden und es zum Everglades National Park ging.

Zuerst ging es mit einem airboat durch das Gewässer. Wir erfuhren ein paar interessante Dinge über Alligatoren, "They eat everything that moves". Der "Fahrer" war sehr lustig, bestes Zitat "Sie können sehr hoch und auch in das Boot springen. Sollte das passieren, schmeißt eure Kamara zu mir hoch und ich mache euch ein paar gute Bilder." Na danke, nichts mit Hinweisen, was man wirklich macht, wenn das passiert - hat mir jetzt gar keine Angst gemacht. Im Bus hatte man uns gesagt, wir sollten Insektenspray benutzen und da ich keins hatte, es das aber im Giftshop gab, habe ich mir eines gekauft. Im Boot hieß es dann aber gleich am Anfang "Die, die jetzt gerade sprühen, sind darauf reingefallen, die Insekten kommen nur in der Nacht" - ratet wer unter den Sprühern war?

Am Anfang fuhren wir langsam und haben immer wieder angehalten, wenn man etwas sehen konnte. Leider haben wir aber nur drei Alligatoren  und zwei Schildkröten gesehen.

Dann ging es für einen kleinen "ride" und das Boot fuhr für ein paar Minuten richtig schnell - das hat Spaß gemacht.

Anschließend ging es zu einer Alligatorenshow. Uns wurde ein Skorpion und ein kleiner Alligator gezeigt und anschließend Alligator Wrestling. Das war richtig interessant zu sehen, wie man einen Alligator "stilllegt".

Dann durften wir für 3$ einen kleinen Alligator auf den Arm nehen und ein Foto machen.

Noch ein wenig herumlaufen und wir konnten Hähne, Pfaus, Schlangen und Eidechsen sehen.

Wir ließen uns dann vom Busfahrer zum Ocean Drive fahren, um ein wenig am Strand entlang zu schlendern. Der Strand ist sehr hübsch, mit süßen Life Guard Häuschen und die Wellen waren sehr hoh.

Bei Johnny Rockets haben wir dann amerikanisch zu Abend gegessen.

Fazit: Miami ist jetzt nicht gerade sehr schön. Es ist eben eine Großstadt und Großstädte mag ich nicht so. Ich glaube, der Satz ist schon Standard bei mir wenn es um eine Großstadt geht ;)

Schön sind allerdings einige "Nebenquartiers", wie z.B. das european quartier und Bayside. Wovon wir aber nicht sonderlich viel gesehen haben.

Miami Beach hat einen schönen Strand und der Ocean Drive mit Restaurants, Bars und Souvenirläden ist auch cool.

Das Wetter war gut, die Füße schmerzten vom vielen laufen.

 

 

Am Sonntag sind wir dann etwas später aufgestanden. Nach dem Frühstück haben wir uns vom Hostel Fahrräder geliehen (15$ für einen Tag - zimlich gut). Wir sind dann durch die Stadt gefahren, haben in Läden geschlendert und das Schlossproblem begann. Mein Schloss war sehr schwer zu bedienen. Sodass ich dann, nachdem wir es nach mindestens 10 Minuten nicht aufbekamen und eine fremde Person um Hilfe gebeten hatten, wieder zurück zum Hostel bin, um ein neues zu bekommen. Ich bekam dann auch ein neues Fahrrad, das Schloss und Fahrrad zusammen gehören. Natürlich habe ich es ausprobiert, bevor ich los bin, doch nach zwei Mal benutzen stellte sich hier das gleiche Problem heraus und es ging nicht mehr auf, sodass wir dann unsere Räder immer zusammenschließen mussten, was nicht einfach war, weil es klein war...

Nunja, es gab ein paar neue Schuhe und dann ging es zum Strand. Wir sind bis zum south beach pier runtergefahren und was fanden wir dort? Eine super duper schöne Aussicht! Nach ein paar Fotos sind wir den Strand entlang gefahren, bis wir ein Restaurant gefunden haben, in dem wir essen wollten - Pizza. Da fragt uns der Mann nach unserem Akzent, ob wir von Switzerland kommen. Jaja, als ob wir uns so anhören!

Dann haben wir uns an den Strand gechillt. Es war sehr heiß und die Sonne schien, nur leider war es irgendwann sehr windig und dadurch kalt. Es war trotzdem sehr schön.

Nachdem wir ein paar Strandbilder gemacht haben, ging es dann zum H&M ein Kleid kaufen und anschließend Abendessen. Dort mussten wir uns dann ein wenig beeilen, weil die Fahrräder um 10pm zurück sein mussten.

Ein bisschen duschen und chillen und ab ins Bett.

 

 

Am Montag haben wir dann ausgecheckt (konnten aber unser Gepäck dort lassen) und sind dann zu dem Strand fünf Minuten vom Hostel.

Nachdem wir bei Subway gegessen hatten, haben wir uns auf den Weg zum Hafen gemacht, wo wir unsere 4-tägige Kreuzfahrt zu den Bahamas straten wollten.

Endlich am Schiff angekommen, nach viel laufen und schmerzenden Füßen, weil ich kurz barfuß gelaufen bin und es wohl doch viel zu heiß dafür war, ging es durch Security und dann in die Schange zum Check in. Total happy und aufgeregt, weil wir uns so sehr auf die Kreuzfahrt freuten, standen wir dann am Schalter und zeigten unsere Reisepässe. Dann die Frage "Do you have your J1" - ähm, scheiße nö, aber wird schon passen. Mélissa gibt ihres, alles klar, dann komme ich an die Reihe. Ich hatte es aber nicht. Das J1 ist ein DinA 4 Zettel in meinen Reisepass reingelegt, der besagt, dass ich ein Studentenvisa habe. Da ich gedacht habe, ich brauche das doch nicht, ich habe ja mein Visa und es andauernd rausgefallen ist, hatte ich gedacht, ich lasse es lieber zu Hause, bevor ich es verliere.

Da ich es nicht hatte, wurde ich zu einem anderen Mann geschickt, hier kam langsam die Panik. Dieser Mann erklärte mir dann, dass ich das brauche, um auf das Schiff zu gehen und wenn ich es nicht habe, kann ich nicht mitfahren. Panik steigt. "Here's an e-mail address you can sent it to. You have one hour to get it". Okay, eine Stunde, ist doch kein Problem oder? Doch, denn die hostfamily ist ebenfalls im Urlaub und somit keiner im Haus.

Das schlechte Gewissen lässt nach, als noch ein anderes AuPair das selbe Problem hat - wer weiß auch schon, dass man das braucht?

Verzweifelt und fast weinend habe ich Erich angerufen, ob die Nachbarin einen Schlüssel hat und es holen kann. Nein, sie hat keinen, weil sie nur 4 Tage weg sind und da keiner die Katze füttern muss. Scheiße! Aber es liegt irgendwo einer versteckt, weil sie Putzfrau kommt. Gut, dann kann die Nachbarin das ja holen und schicken. Tja, nein, die Nachbarn sind beide nicht zu Hause. Panik steigt. Sämtliche Nachbarn und Leute in der Nähe durchgegangen, aber keine Nummer oder kein Erfolg. Die Panik steigt als es fünf vor halb 5 ist und die Möglichkeit es zu schicken nur noch für fünf Minuten besteht. Mélissa, die selbstverständlich nicht auf die Kreuzfahrt verzichtet, begibt sich auf das Schiff mit den Worte "I'll see you in a few minutes." - Es sieht nicht danach aus. Doch dann kommt die fast erloschene Hoffnung auf, die Nachbarin ist zu Hause. 4.30: Sie hat den Schlüssel sie geht jetzt ins Haus. Sie findet den Zettel, geht zu ihrem Haus, um die Papiere einzuscannen und zu schicken. 

Das andere AuPair hat es geschafft und geht mit ihrer Freundin aufs Schiff.

Ich sage dem Mitarbeiter "Bitte geben sie mir noch 5 Minuten. Meine Nachbarin scannt es ein." Die Antwort ist "She better walks fast", was für mich heißt, auch wenn es schon nach der Zeit ist, es besteht noch Hoffnung. Doch zu dem Zeitpunkt wusste dieser Depp, bereits, dass er mich nicht aufs Schiff lassen wird. Erich schreibt mir "Die erste Seite müsste geschickt sein", ich frage nach und bekomme zur Antwort "All the computers are shut down." - So what? Es ist da, Leute, ihr habt es! Lasst mich aufs Schiff! Der Depp sagt "Let me check" und verschwindet, um keine Anung was zu tun. Denn die Mails gecheckt hat er definitiv nicht. Weitere 10 Minuten vergebens. Nein, wieso sollte man die Computer noch einmal anmachen? Alles wird eingepackt, die Türen zum Schiff geschlossen. "So I can not get on the ship?" - "No". In dem Moment war es aus, ich konnte es nicht mehr zurückhalten und brach in Tränen aus. Hat keinen interessiert, das Papier war dort, aber ich durfte nicht mehr aufs Schiff und das obwohl erst 10 Minuten später die SMS von Mèlisssa kam "The ship is leaving".

"I'll get you a taxi." - Ja super, danke! Ich weiß aber nicht wo ich hin soll. "Ihre Möglichkeit: Die Papiere ausdrucken, zur Grand Bahama Island fliegen und das Schiff am nächsten Tag besteigen" Aha, ich habe weder Computer, noch Drucker, noch Geld!

"I'll get you a taxi to the airport where the hotels are cheaper. Some hotels have computers with internet."

Heulend ins Taxi gestiegen. Da ich aber absolut kein Geld für die teuren Taxis in Amerika hatte, habe ich mich schon nach zwei Minuten wieder absetzen lassen und musste bereits 10$ zahlen! Die einzige Möglichkeit umsonst zum Flughafen zu kommen war laufen - 27 Straßen, das schaffst du problemlos. Nach mindestens einer Stunde verzweifelt und fertig mit der Welt durch die Gegend laufen, war ich dann in einem "Getto" gelandet. Nur schwarze Leute, arme, heruntergekommene Häuser, Leute, die auf der Straße schlafen. Das feeling schon oft gewarnt geworden zu sein sich von solchen Vierteln fernzuhalten, wurde von der Verzweiflung und dem Wunsch zu Hause zu sein, unterdrückt.

An einem kleinen Laden an der Ecke fragte ich dann an der Kasse, umringt von 5 dort lebenden, wo denn die nächste Bushaltestelle sei. Der Kerl hinter mir antwortet ganz freundlich, die nächste Metro zum Flughafen, sei gleich dort drüben und ich sollte da lang und da lang laufen. Der neben ihm sagt dann, ne, lauf da lang und dann da lang. Letztendlich konnten sie sich dann einigen. Ihr könnt mir glauben, die waren so super nett und freundlich.

Dank ihrer Hilfe habe ich es dann zum Metrobahnhof und nach 4 Stationen zum Flughafen geschafft. Hier habe ich mich dann vergebens nach Flügen erkündigt. Drei- Vier Mal hörte ich "We don't fly there" und "Versuche es doch bei bahamasairlines", die waren aber bereits geschlossen, denn es war nach 9pm.

Ich ließ mir dann an der Information eine Liste mit Hotels geben, rief 10 Hotels an, um nach dem Preis zu fragen und entschied mich dann für eines für 70$ mit airport shuttle.

Im shuttel traf ich dann auf zwei Männer, die seit 12 Stunden auf dem Weg von Ohio nach Cuba waren. Sie gaben mir dann zwei kleine "Broschüren", um mir zu zeigen, was sie dort machen werden. Ich schlussfolgerte, dass sie christliche Missionäre oder so waren.

Ich checkte ins Hotel ein und begab mich zobielike in die Dusche. Erich und Daniele überhäuften mich mit SMS, was ich jetzt tun würde und sie hätten Freunde, bei denen ich übernachten könnte bis mein Flug am Freitag geht. Ich lehnte dankend ab, denn ich wollte einfach nur nach Hause. Da Deutschland nicht möglich war, stand für mich fest, dass ich am nächsten Tag fragen würde, ob ich meinen Flug umbuchen und früher nach Atlanta fliegen könnte.

Mit der Aussage des einen Mannes "There is always a reason for everything" und er wisse, es sei schwer im Moment, aber man muss immer das Gute daran sehen, weinte ich mich dann in den Schlaf. Was sollte denn bitte gut daran sein, eine Kreuzfahr zu verpassen, auf die man sich so gefreut hatte und wo es doch über alles liebt und nun nicht dabei sein konnte?

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